Mittwoch, 23. November 2022

Fazit nach der ersten Woche "Essen und Kochen ohne zusätzlichen Zucker"

Die erste Woche meines Experiments "Essen ohne zusätzlichen Zucker" ist vergangen. Seit zwei Tagen ist der ständige Heißhunger vorbei und ich schmecke die Zutaten unserer Mahlzeiten viel intensiver als vorher.

Was hat sich verändert?

In der Küche habe ich damit begonnen, all jene Sachen auszusortieren, die ich nicht mehr essen werde. Mir ist bewusst, dass es einige Zeit braucht, bis ich mich umgestellt habe.

Als erstes habe ich die (bisher) heißgeliebten Grillsoßen (Curry-Mango, Tomatenketchup und Barbecuesoße) entsorgt. Die Packungen waren angebrochen und sollten sowieso längst aufgebraucht sein. 

Die Curry-Mango-Soße besteht fast zu 1/5 aus Zucker (19 g je 100 g Soße). Das war mir bisher nicht bewusst und ich werde sie auch nicht mehr kaufen. Im nächsten Sommer suche ich mir Rezepte für eine eigene Herstellung von Grillsoßen.

Anstelle von Naturjoghurt (5,3 g Zucker je 100 g) gönne ich mir ab und zu ein Glas Buttermilch (3,8 g Zucker pro 100 ml). Milch (4,8 g pro 100 ml) trinke ich nur noch im Morgenkaffee. Unseren geliebten Milchreis oder Griessbrei werde ich höchstens einmal im Monat zubereiten und nur Obst als Süße verwenden.

Meine selbst gekochten Konfitüren werden von Herrn Pfälzer aufgebraucht und frische Konfitüre koche ich nicht mehr.

Mit Obst und Beeren aus eigener Ernte oder geschenkt koche ich künftig Kompott ohne zusätzlichen Zucker und das esse ich in kleinen Portionen als Dessert oder zwischendurch. Dazu gibt es so oft wie möglich Nüsse, die ich allerdings abzähle. Pro Portion sollen es wegen der Kalorien nicht mehr als 10 Nüsse sein.

Anstelle des (bisher) geliebten Kuchens am Samstag esse ich nun Obst mit Nüssen oder mit Buttermilch. Dies fällt mir momentan nicht schwer, weil der Heißhunger auf Süßes verschwunden ist.

Beim Backen bevorzuge ich, anstelle von hellem Weizenmehl, so oft es geht Dinkelvollkornmehl (1,5 g Zucker je 100 g). Es schmeckt leicht nussig und ist sehr bekömmlich. Weizenvollkornmehl vertrage ich hingegen nicht so gut. Der natürliche Zuckeranteil ist in allen Mehlen ziemlich gleich.

Ob sich diese Umstellung der Essensgewohnheiten auch auf die Waage auswirkt verrate ich in einem späteren Beitrag. Das ist momentan nicht so wichtig für mich.

🍛


Nun zeige ich Euch noch einige Beispiele meiner neuen Ernährung:



Sonntag war bei uns PIZZA-Tag




Die Zutaten für den Pizza-Teig sind 200 g Weizenmehl 405 und 300 g Dinkelvollkornmehl, 300 ml kaltes Wasser, 1 TL Salz, 6 Esslöffel Öl, 1 Päckchen frische Hefe.

Zubereitung des Teiges: 

  • Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Kuhle formen, da hinein die Hefe bröckeln und mit etwas kaltem Wasser glatt rühren. Den Vorteig ca. 15 Minuten gehen lassen.
  • Dann 6 Esslöffel Öl zum restlichen Wasser geben und gemeinsam mit dem Salz unter das Mehl und die Hefe mischen, mit dem elektrischen Knethaken einige Minuten vermischen und anschließend noch eine Weile mit der Hand kräftig kneten. Der Teig soll nun mindestens eine Stunde gehen.

Für den Belag habe ich am Sonntag eine große Gemüsezwiebel, 1 rote Paprikaschote, 2 Tomaten, 1 rosa Knoblauchzehe, 150 g gekochten Schinken, 150 g Passata aus Tomaten und etwas Pizza-Gewürz-Mischung, sowie 150 g geriebenen Gouda und zwei gekochte Eier verwendet.

Der Teig reicht für ein großes Backofen-Blech aus. Alternativ kann man auch mehrere kleine Pizzen backen. Die Backzeit beträgt bei 220 Grad Heißluft etwa 25 Minuten.


Tipps:

  • Es können mit dieser Menge locker 4 Personen satt werden. Die Reste der Pizza habe ich eingefroren, für eine schnelle Mahlzeit, wenn ich mal keine Zeit zum Kochen habe.
  • Die Reste vom Käse und der Passata wurden noch für ein weiteres Gericht verwendet.

  • Inhaltsstoffe der Passata: 99,8 % Tomaten und 0,2 % Salz. Zucker wurde nicht zugesetzt, jedoch haben Tomaten eine eigene Süße, so dass der Zuckeranteil 3,4 g je 100 ml Passate entspricht. Das kann ich tolerieren.
  • Der geriebene Gouda enthält 0 % Zucker, was erfreulich ist. Beim Schinken weiß ich es nicht, denn er wurde in der Metzgerei gekauft. Ich gehe aber davon aus, dass er ebenfalls keinen Zucker enthält.
  • Leider hatte ich keinen frischen Rucola oder Basilikum daheim; das hätte gut dazu gepasst. Dafür habe ich einen grünen Blattsalat und ein Glas Riesling zur Pizza serviert. Der Wein enthält (hoffentlich) keinen zusätzlichen Zucker.

🍪


Das sind Beispiele für Mahlzeiten, die den Kuchen am Nachmittag ersetzen sollen. Sie eignen sich auch gut als Frühstück.


Rosa Grapefruit, körniger Frischkäse und Nüsse.




Kiwi, Granatapfelkerne und Erdnüsse (frisch aus der Schale,
ohne Salz).




Rote Trauben und Erdnüsse, diese Portion habe ich
mit dem Enkelsohn geteilt.


Mittagsgerichte ohne extra Zucker:



Risoni aus Kichererbsen, Blumenkohl-Erbsen-Gemüse
und gebackene Scholle.




Eintopf mit Gemüse und roten Linsen, dazu
gab es pro Person ein Käsewürstchen.




Apfelrotkohl, Kastaniengemüse und gebackene
Hähnchenchips.

Den Apfelrotkohl hatte ich eingefroren, die Kastanien sind von uns gesammelt und dann gekocht, geschält und eingefroren und lediglich die Hähnchenchips wurden fertig im Supermarkt gekauft. 

Es ist unerlässlich, mit dem Essen Zucker zu sich zu nehmen, der in den Lebensmitteln natürlich enthalten ist. Auf jeden Fall isst man bei frisch gekochtem Essen viel weniger Zucker, als bei Fertigprodukten. Ich bleibe auf jeden Fall dran und werde genauso weitermachen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

2 Kommentare:

  1. Von meinen Freundinnen, die das Experiment auch schon gewagt hatten weiß ich, dass sie nicht nur an Heißhunger, sondern auch an Abgeschlagenheit und zum Teil starken Kopfschmerzen litten in den ersten 3-4 Tagen. War das bei dir auch so, oder hattest du nur Heißhunger? Ich finde es klasse, dass du das Experiment wagst und auch so konsequent durchziehst. Deine Gerichte sehen jedenfalls sehr lecker aus.

    Gestern habe ich auch wieder einen Einkaufszettel und einen Essensplan für die kommenden Tage ausgearbeitet und - inspiriert von deiner Motivation - darauf geachtet, wieder deutlich mehr selbst zu kochen, als es in den letzten Wochen bei mir der Fall war :-)

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    1. Ich hatte eine Erkältung und fühlte mich schlapp, abgeschlagen und ständig müde. Das gab den Ausschlag für einen neuen Versuch mit Essen ohne zusätzlichen Zucker. Wenn er mir nicht hilft um fit zu bleiben, brauche ich ihn auch nicht zu essen.
      Schon drei Tage später war ich voller Tatendrang, hatte einen gesunden Appetit ohne Heißhunger und fühlte mich sehr wohl. Von Anfang an hatte ich keine Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder ähnliches.
      Was mich zu diesem Schritt bewogen hat und wie es mir ergeht, darüber werde ich regelmäßig berichten. Meine Rezepte für schnelles und dennoch gesundes Essen werde ich ebenfalls hier in regelmäßigen Abständen posten.
      Wenn ich jemanden motivieren kann, um diese mitzumachen, freut es mich sehr.
      LG Ingrid

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