Mittwoch, 8. Februar 2023

Nachhaltig, gesund und günstig kochen, Beispiele aus meiner Küche

Wir älteren Hausfrauen haben nachhaltiges Kochen noch gelernt. Vor fünfzig oder sechzig Jahren gab es so gut wie keine Fertiggerichte in den Läden zu kaufen. 


Frisches Gemüse ist nicht nur lecker, sondern auch
optisch ansprechend.


Wer essen wollte, der musste alles frisch kochen. Der Begriff "Convenience" (übersetzt: bequemes Essen) war unbekannt. Die Generation meiner Tochter kocht und isst ganz anders, als ich in meiner Kindheit. Man setzt heute sozusagen die Gerichte aus Lebensmitteln zusammen, die vorgekocht und geschnitten sind.

Ich will Euch heute mal ein Beispiel aus meiner Küche zeigen, wie ich nachhaltig, gesund und dennoch günstig koche. Dafür habe ich den Samstag ausgewählt, an dem ich einen Linsen-Eintopf für mittags und einen Rohkostsalat für abends zubereitete.

Preisgünstig kochen kann man eigentlich nur, wenn man keine Fertigprodukte verwendet. Eine 500-Gramm-Packung Hülsenfrüchte reicht für 3 Gerichte aus. Somit fallen hier höchstens 60 Cent für Linsen an.

Suppengemüse habe ich immer im Kühlschrank, denn es lässt ich in einem gut verschlossenen Behälter im Gemüsefach die ganze Woche lang aufbewahren. Frisches Gemüse zu verwenden, das man selbst putzt und zerkleinert, ist billiger, als eine Tüte mit klein geschnittenem Frischgemüse zu verwenden. Im Keller lagern stets Kartoffeln, die dunkel und kühl aufbewahrt werden müssen. Gleich daneben steht ein Korb mit Zwiebeln.


🍅  🍄  🍏


20  Minuten vor 10 Uhr beginne ich mit dem Kochen von Linsen im Schnellkochtopf. Dafür habe ich diesmal die aromatischen Pardina-Linsen ausgewählt, die nicht vorher eingeweicht werden müssen.

Ein Becher Linsen (200 ml, mein Maß in der Küche) werden im Schnellkochtopf mit 1 Lorbeerblatt, 1 Knoblauchzehe und 3/4 Liter Wasser, aber ohne Salz, zum Kochen gebracht. Nach 15 Minuten sind die Linsen gar und der Topf wird zum Abkühlen zur Seite gestellt.

Inzwischen habe ich damit begonnen, das Suppengemüse zu putzen und klein zu schneiden:

  • Zwiebel
  • Sellerie,
  •  Karotten,
  •  Petersilienwurzel,
  •  Lauch
  •  und Kartoffeln

 werden geschält und in Würfel geschnitten.

Dabei sammle ich die Randstücke und die Schalen vom Gemüse in einem seperaten Topf. Bei mir in der Küche wird keine gekörnte Brühe (brrr ... schon diesen Ausdruck mag ich nicht) verwendet, sondern ich bereite meine Gemüsebrühe selbst zu. 

Es ist nachhaltig, die Reste des Gemüses nach dem Schälen und Putzen weiter zu verwenden, anstatt sie gleich zum Kompost zu geben.


Gemüseschalen sind eigentlich kein Abfall und können für eine
Gemüsebrühe verwendet werden.


Nun röste ich im großen Suppentopf das geputzte und klein geschnittene Suppengemüse in etwas Rapskern-Öl an, gebe Kräutersalz und die Linsen aus dem Schnellkochtopf, sowie etwas heißes Wasser hinzu und lasse den Eintopf 20 Minuten köcheln.


Linsen-Eintopf sollte immer eine Weile ziehen, dann schmeckt er aromatischer,
als wenn er frisch gekocht wäre.


Als nächsten Schritt putze ich für das Abendessen Fenchel und rote Paprika, deren Abfallstücke ich dem Topf für die Gemüsebrühe hinzu füge. Dann schalte ich die Herdplatte an und lasse die Brühe eine halbe Stunde lang köcheln. Das reicht, mehr Zeit braucht es nicht, sonst würde die Brühe kein einziges Vitamin mehr haben.

Während ich den Fenchel, eine rote Paprika und einen Apfel für den Rohkostsalat raspele, behalte ich den Herd mit den Töpfen im Auge. Den Eintopf rühre ich ab und zu um, damit nichts am Topfboden ansetzt.

Für die Marinade des Rohkostsalates verwende ich: 

  • Etwas Kräutersalz,
  • 1 Teelöffel Senf
  • 2 Esslöffel Apfelessig,
  • 1 Esslöffel Leinsaat-Öl und 1 Esslöffel Walnuss-Öl.

Zum Salat füge ich eine handvoll geröstete Walnüsse, einen Esslöffel Zwiebelwürfel und 1 klein geschnittene Lauchzwiebel hinzu. Gut vermischt und luftdicht verschlossen darf der Rohkostsalat nun bis zum Abend durchziehen.


Rohkostsalat schmeckt richtig gut, wenn er 
mehrere Stunden mit der Marinade ziehen kann.


Ich schütte die gekochten Gemüsereste durch ein Haarsieb und nun können sie zum Kompost gebracht werden. Die Brühe kühlt draußen auf der Fensterbank ab und kommt anschließend in den Kühlschrank. Diese aromatische, nur leicht gesalzene, fettfreie Gemüsebrühe kann man einige Tage kühl aufbewahren. Da ich bald mit dem Fasten beginne, wird sie dann in kleinen Tassen getrunken. Ich nehme sie auch gerne für Soßen und Suppen unter der Woche, die ich dann ohne großen Aufwand zubereiten kann.


Das ausgekochte Gemüse kann nun
auf den Kompost gebracht werden.



Die Brühe kann im Kühlschrank noch mehrere
Tage aufbewahrt werden.

Ein Blick zur Uhr zeigt, dass es viertel vor elf Uhr ist. Ich lasse Wasser ins Spülbecken einlaufen und säubere meine Schneidebrettchen, Messer und diejenigen Geschirrteile, die nicht in die Spülmaschine können. Nachdem ich auch alle Arbeitsflächen gesäubert habe schmecke ich den Eintopf ab. Er darf nun noch eineinhalb Stunden auf der warmen Platte stehen, damit sich die Aromen gut verteilen. Für Herrn Pfälzer habe ich noch zwei Wiener Würstchen in Scheiben geschnitten und zur Suppe gegeben.

Kurz nach elf Uhr bin ich in der Küche fertig. Das Mittagessen ist gekocht und das Abendessen vorbereitet. Alles ist sauber und aufgeräumt und ich habe Zeit, um für meinen Blog zu schreiben.

Liebe Grüße aus der Küche der Pfälzerin

4 Kommentare:

  1. Wenn bei mir Bühe übrig bleibt, friere ich sie auch gerne mal Portionsweise ein. Natürlich nur, wenn Platz ist. Wir haben nur ein Mini-Gefrierfach. Du bist echt gut organisiert. Und dein Essen sieht mal wieder köstlich aus. Einen Schnellkochtopf besitze ich gar nicht. Meine Mutter hatte einen - ein furchtbar riesiges Ding. Dafür hätte ich in meiner winzigen Küche wohl nichtmal einen richtigen Platz übrig.

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    1. Solche Schnellkochtopf-Brummer wie früher habe ich nicht. Meiner ist klein und handlich. Darin gart unser Essen sozusagen in Minutenschnelle, was bei den Energiekosten spürbar ist. Linsen sind nach 15 Minuten gar, Gulasch nach 20 Minuten und sogar Bratenfleisch im Kilostück bei ca. 35 bis 40 Minuten. Der Topf ist nicht größer als derjenige, den ich für das Kochen von Nudeln verwende.
      LG Ingrid

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  2. Ich finde das sehr gut wie du das machst, Ich schnippel auch sehr gerne frisches Gemüse. Da weiss ich was darin ist. Schnellkochtopf nehme ich auch nicht. Ich sollte auch mal vorkochen Suppengemüse die Brühe und einfrieren aus den Schalen. Gute Idee!!!!
    Lieben Gruss Elke

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    1. Kochen kann auch Freude machen und die Sinne anregen.
      LG Ingrid

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