Mittwoch, 29. März 2023

Wohin mit ungeliebten Klamotten?

Unsere Kleidung soll uns vor Wind und Wetter schützen und muss daher praktisch und bequem sein?

Leider nein, von unseren Sehnsüchten nach Perfektion oder Rollentausch mit Kleidung lebt eine ganze Modebranche. Ich gebe zu, dass auch ich ab und zu dem Verlangen nachgebe und mir Kleidung kaufe, die ich dann doch nicht trage. Dann hängen die Sachen unnötig im Schrank und rauben mir den Platz.




Zum Frühlingsbeginn habe ich wieder meinen Kleiderschrank aussortiert und einen Wäschekorb voller ungeliebter Klamotten ausgemustert. 

Vieles davon sind Sachen, die zu groß geworden sind. Aber es sind auch Stücke dabei, die ein Fehlkauf waren und noch nie getragen wurden.




Früher habe ich sie auf einer Internetplattform zur Auktion angeboten, was viel Aufwand erforderte und wenig Gewinn brachte. Damals waren die Versandunternehmen meine liebsten Freunde, denn ich brachte wöchentlich mehrere Päckchen zu den Shops der Versender.

So viel Aufwand möchte ich heute nicht mehr betreiben. Zuerst müssen die guten (oder schlechten) Stücke fotografiert werden und zwar so, dass sie auch jemand kaufen würde. Dann fällt die Aufgabe der Präsentation auf der Verkaufsplattform an und man muss dabei einige wichtige Dinge beachten, damit rechtlich alles seine Ordnung hat.  

Danach heißt es abwarten, bis jemand Interesse an meinen Angeboten hat. 3-2-1 und wer bekommt den Zuschlag? Bleibt es beim Einstellpreis von 1 € oder steigt der Verkaufspreis in enorme Höhen? Eher nicht, viele Sachen werden quasi verschenkt.

Abwarten, bis der Kaufpreis eingegangen ist, ein geeignetes Versandunternehmen aussuchen, Päckchen packen, zum Shop fahren und abwarten, ob die Ware der Käuferin gefällt. Das merkt man an den Verkaufsbewertungen, wenn denn welche abgegeben werden.

Mein Gewinn dabei beträgt pro Kleidungsstück nur wenige Euro, wenn überhaupt. Und ich musste völlig Fremden persönliche Daten preisgeben. War das den Aufwand wert? 




Heute mache ich es anders: Ich bringe die Körbe voller Sachen einfach zu einem gemeinnützigen Laden, der sie reinigt und im eigenen Second-Hand-Laden zum Kauf anbietet. Der Erlös kommt der Jugend- und Altenpflege zugute. 

Die freundliche Dame im Laden begrüßt mich stets gut gelaunt und bedankt sich überschwänglich für die gut erhaltenen Sachen, die immer ihre Abnehmerinnen finden.




Ich bin befreit von den ungeliebten Klamotten und habe zwar kein Geld dafür bekommen, aber die Gewissheit, dass jemand mit wenig Einkommen sich über diese Sachen freuen wird und das ohne einen großen Aufwand betreiben zu müssen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

4 Kommentare:

  1. Meinen Schrank müsste ich auch mal wieder ausmisten. Da ich meine Klamotten meist "zu Tode" trage, sind sie für Second Hand meist nicht zu gebrauchen. Aber das ein oder andere Teil hab ich tatsächlich auch im Schrank, dass ich sehr wenig bis gar nicht getragen habe. Ich werde mich mal erkundigen, ob es so einen Verein auch bei uns gibt. Denn das Einstellen meiner Klamotten bei Kleinanzeigen oder Online-Auktionen bin ich auch leid.

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    1. Bei uns ist es der Arbeiter-Samariter-Bund, der einen Secondhand-Laden betreibt. Dazu ein Café, in dem man neben leckerem Cappuccino und Kuchen auch Dekorationsartikel und Glaswaren gebraucht kaufen kann. Alle Erlöse kommen der Altenpflege und dem Jugendheim zugute.
      LG Ingrid

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    2. Danke für die Info. Da kann ich jetzt mal gezielter suchen. Bisher hab ich nämlich nur so "komische Leute" gefunden ;-)

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    3. Ich schicke Dir den Link zu unserem Second-Hand-Laden. Vielleicht gibt es einen ähnlichen in Freiburg? https://www.ghg-pfalzblick.de/wir-ueber-uns/unsere-standorte/Second-Hand-Kleiderladen
      LG Ingrid

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